Tankstellen | von Alina am 22. März 2019

Die größten Mythen rund um die Tankstelle – Q1 deckt auf

Seit über 100 Jahren wird sie tagtäglich von unzähligen Autofahrern angesteuert: die Tankstelle. Um sie ranken sich verschiedenste Mythen, von dem Sinn des Handy- und Rauchverbots bis über die Explosionsgefahr von Reservekanistern. Wir sind den Dingen auf den Grund gegangen und decken einige bekannte Mythen für Euch auf.

 

Tankstellen-Mythos #1:

Beim Telefonieren mit dem Handy an der Tankstelle besteht Explosionsgefahr.

Falsch. Zwar ist es tatsächlich theoretisch möglich, dass sich durch das elektromagnetische Feld, das die Antenne erzeugt, Dämpfe des Benzins entzünden. Praktisch ist dieser Tatbestand jedoch irrelevant, denn dafür erzeugen Antennen zu wenig Watt. Ein solcher Fall ist bislang auch noch nie aufgetreten.

 

Tankstellen-Mythos #2:

Günstigen Kraftstoff sollte man für teure Zeiten lagern.

Falsch. Grund hierfür ist ein echtes Sicherheitsrisiko. Die Grundvoraussetzung für eine Lagerung von Kraftstoffen ist ein zugelassener, verschlossener und bruchsicherer Behälter. In Wohnungen dürfen maximal 100 Liter Dieselkraftstoff und nur 1 Liter Benzin gelagert werden. In Garagen liegen die Grenzen bei 20 Litern Benzin und 200 Litern Diesel. Tiefgaragen unterliegen jedoch einem anderen Maßstab. Aufgrund der möglichen Beeinträchtigung Anderer und der Tatsache, dass viele der Böden nicht flüssigkeitsdicht sind, dürfen Kraftstoffe hier nur in „unerheblichen Mengen“ gelagert werden.

 

Tankstellen-Mythos #3:

Ein Auto kann nicht „übertankt“ werden.

Falsch. Ist der Tank voll, stoppt die Zapfsäule automatisch und füllt keinen Kraftstoff mehr nach. Allerdings kann es in zwei Fällen zu einem Überlaufen des Tanks kommen. Der einfache Fall des Übertankens kommt durch manuelles Nachfüllen, wenn der Zapfprozess schon gestoppt wurde. Zum anderen dehnt sich Kraftstoff bei Hitze aus, so dass man im Sommer sein Auto nicht zu voll tanken sollte.

 

Tankstellen-Mythos #4:

Bei einem Unfall können Reservekanister explodieren.

Wie in einem vorhergehenden Mythos beschrieben, darf man Kraftstoffe nur in zugelassenen, bruchsicheren Behältnissen aufbewahren. Dadurch ist eine Explosionsgefahr unter normalen Umständen nahezu ausgeschlossen. Kommt es zu einem Unfall, kann der Reservekanister jedoch im schlimmsten Fall undicht werden. Entweichen daraufhin Benzindämpfe kann bei Kontakt mit einer Zündquelle tatsächlich eine gefährliche Verpuffung entstehen.

Bild: Durch Rauchen an der Tankstelle besteht Explosionsgefahr

Tankstellen-Mythos #5:

Durch Rauchen an der Tankstelle besteht Explosionsgefahr.

Richtig. Obwohl die Tanks tief in den Boden eingelassen sind, besteht eine Gefahr durch einzelne Benzintropfen, die auf den Boden fallen, oder durch entzündliche Dämpfe, die zu einer Verpuffung führen können.

Es passiert schon Mal, dass Sprittropfen auf den Boden fallen, zudem kann es auch trotz der Entgasungsanlagen Gase in der Luft geben.

 

Tankstellen-Mythos #6:

Es zählt immer der Preis an der Tanktafel.

Falsch. Sind die Preise von Tanktafel und Zapfsäule unterschiedlich, sollte man sich am Preis der Zapfsäule orientieren. Derjenige Preis gilt, der beim Abheben des Zapfhahns an der Zapfsäule steht.

 

Tankstellen-Mythos #7:

Im Ausland kann man unbegrenzte Mengen des günstigen Kraftstoffs kaufen und zuhause einlagern.

Falsch. In Reservebehältern können bis zu 20 Litern aus anderen EU-Ländern mitgeführt werden. Überschreitet die Kraftstoffmenge diese Grenze, werden Steuern erhoben. Gleiches gilt für mitgeführten Kraftstoff aus Nicht-EU-Ländern. Über die Lagerung und Bevorratung von Kraftstoff klären wir im Tankstellen-Mythos #2 auf.

Kennt Ihr weitere Mythen rund um die Tankstelle? Schreibt uns gerne eine Nachricht auf Facebook. In einem neuen Blogpost lüften wir bald weitere Mythen zu diesem Thema.

Alina