QStrom & QGas | von Piet am 05. Oktober 2020

Von der Erde in die Heizung

Es ist ein alltäglicher Begleiter, es sorgt für warmes Essen und temperiert unsere Häuser: Erdgas. Aber wie gelangt es eigentlich in unsere Heizungen? Der Weg dorthin ist extrem lang, da nur rund 6 % der in Deutschland verbrauchten Erdgase ihren Ursprung in Deutschland haben.

Heizung

 

Zwei unterschiedliche Vorkommen von Erdgas

Erdgas entsteht im Laufe der Zeit durch Sedimentation. Das bedeutet, dass die organischen Bestandteile von Mikroorganismen ohne Sauerstoffversorgung unter großem Druck und bei hohen Temperaturen in gasförmigen Kohlenstoff umgewandelt werden. Hierbei entsteht Methan. Dieses Gas durchdringt poröse Gesteinsschichten, bis es auf eine undurchdringliche Schicht trifft. Hier wiederum sammelt sich das Erdgas in sogenannten konventionellen Lagerstätten. Zudem gibt es noch unkonventionelle Lagerstätten, bei denen das Gas noch im Muttergestein liegt und zunächst Fließwege geschaffen werden müssen.

Es lässt sich also allgemein sagen, dass Erdgas auf natürliche Art und Weise entsteht und durch Bohrungen an die Erdoberfläche gelangt.

 

Pipelines als Verbindung zwischen Produktionsland und dem deutschen Gasnetz

Vor der Nutzung des Erdgases steht nun noch der Transport. Die Förderung läuft zu knapp 94% im Ausland ab. Die zwei größten Lieferanten sind Norwegen und Russland mit jeweils ca. 34%, gefolgt von den Niederlanden. Hierbei handelt es sich jedoch um Zahlen aus dem Jahr 2015, da das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seit 2016 Importe nicht mehr nach Ländern differenziert.

Pipeline

Durch Gaspipelines, wie z. B. der Europipe I & II oder der Nord Stream wird das deutsche Gasnetz mit den Produktionsländern verbunden. Das 511.000 km lange deutsche Gasverteilungsnetz sorgt dabei nicht nur für die Versorgung des Endverbrauchers, sondern auch für die Weiterverteilung an andere EU-Staaten.

 

Doch wie gelangt das Erdgas nun vom Verteilernetz in unsere Häuser?

Damit wir das Gas für unsere Heizungen nutzen können, wird der Druck mehrfach angepasst. In den Pipelines herrscht ein Druck von bis zu 200 bar, welcher alle 80 bis 160 Kilometer mithilfe von Kompressionsstationen aufrechterhalten wird. In den regionalen Verteilungsnetzen liegt der Druck nur noch zwischen 1 und 70 bar. An den Hausanschlüssen sind es nur noch 30 mbar (Millibar). Die Druckanpassung über den langen Weg macht es möglich, unsere Heizungen mit Gas aus natürlichen Vorkommen zu erwärmen.

Leitung

Piet

Bis Oktober 2020 unterstützte Piet uns als dualer Student des Wirtschaftsingenieurwesens. Ergänzend zu seinem Studium an der Hochschule Münster arbeitete Piet bei Q1 an verschiedenen Projekten im Bereich Erdgas & Strom mit.